Projektladung und Schwergut: Ladungssicherung auf dem Schiff
Wir planen für Sie die Ladungssicherung für Seefrachttransporte von Projektladung und Schwergütern anhand internationaler Codes und Standards. Im Anschluss dienen diese Ausarbeitungen unserem erfahrenen und qualifizierten Team die Durchführung verschiedenster Prozesse vor und während der Ladungssicherung auf dem Schiff zu beaufsichtigen und sicherzustellen. Wir überprüfen dabei die Sicherungsarbeiten auf deren korrekte Ausführung. Erst, wenn Projektladung und Schwergut ordnungsgemäß und sachgerecht auf dem Schiff gesichert sind, bescheinigen wir durch ein Zertifikat die zufriedenstellende Ladungssicherung. Dieses Zertifikat dient als Gewährleistung für Ihre Ladung und Versicherung.
Was versteht man unter Projektladung und Schwergut im Seefrachttransport?
Entsprechende Güter sind Ladungsteile, welche kein standardisiertes Packmaß (z.B. Container) haben. Projektladungsteile und Schwergüter sind in der Regel außergewöhnlich lang, breit und/oder hoch und besitzen ein schweres Gewicht. Entsprechende Ladungsteile sind bspw. Komponenten aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Offshore-Branche, Öl und Gas-Industrie, erneuerbaren Energien-Sektor und weiteren Industriezweigen, in denen es notwendig ist, große und schwere Ladungsgüter von A nach B zu verschiffen. Da solche Ladungsteile in keinen Container passen, werden sie individuell auf ein Schiff geladen und müssen fall- bzw. Projektbezogen betrachtet und gesichert werden.
Wie Hanse Survey Ihre Ladungssicherung plant und abwickelt
Als Grundlage zur Sicherung von Projektladung und Schwergut auf Schiffen dient der Code of safe practice for cargo stowage and securing (kurz: CSS Code), der internationalen Seeschifffahrtsorganisation (kurz: IMO). Dieser Standard gibt die Richtlinien hinsichtlich sachgerechter Stauung und Sicherung von Ladung bei der Beförderung mit Seeschiffen vor.
Anhand von Geometrie- und Schwerpunktangaben wird von uns die Projektladung in einer entsprechenden Software beschrieben, die nach den Maßgaben des IMO CSS Codes arbeitet. Je nach Schiff und dessen ermittelter Anfangsstabilität werden entsprechende Beschleunigungen für die Projektladung abgeleitet. Die ermittelten Beschleunigungen basieren auf einer anzunehmenden Schlechtwetterlage bei schwerer See mit hohen Wellen und orkanartigen Windstärken (Winter Nordatlantik).
Warum die korrekte Stauung so wichtig ist
Der Ort, an dem die Projektladung auf dem Schiff positioniert ist, hat ebenfalls Einfluss auf die Beschleunigungen. Folglich ist die Stauposition unter Berücksichtigung der wirkenden Kräfte ein wichtiger Aspekt, welchen wir bei der Stauplanung entsprechend berücksichtigen. Soll Projektladung oder Schwergut auf dem Wetterdeck eines Schiffes transportiert werden, müssen zusätzliche Kriterien bei der Ladungssicherung beachtet werden. Im Gegensatz zu einem verschlossenen Laderaum, sind auf dem Wetterdeck geladene Frachteinheiten den Einflüssen von Wind und Seeschlag ungeschützt ausgesetzt. Um das Risiko eines Ladungsschadens oder Verlustes zu verringern, werden diese Einflussfaktoren bei der Planung berücksichtigt.
Nachdem die Stauplanung abgeschlossen und entsprechende Beschleunigungen ermittelt sind, wählen wir geeignete Mittel zur Ladungssicherung und Bettung der Projektladung aus. Bei der Bettung – worauf die Projektladung abgestellt wird – berücksichtigen wir neben reibungserhöhenden Faktoren ebenfalls Aspekte, welche die Lastverteilung und Einleitung betreffen. Projektladung kann auf den unterschiedlichsten Materialien erfolgen.
Mit der Stauung kommt das Lasch-Konzept
Als Laschmittel werden Elemente bezeichnet, welche die Projektladung auf dem Schiff durch ihren Einsatz auch, bei Schlechtwetter, an Ort und Stelle halten. Die Laschmittel werden an die dafür vorgesehenen Laschpunkte von Ladung und Schiff angebracht. Andere Materialien wie Stahlplatten oder -träger werden direkt an das Schiff geschweißt. Bei Selektion, Anzahl und Verteilung der Laschmittel müssen folglich verschiedene Betrachtungen angestellt werden. So werden bei der Dimensionierung nicht nur Länge und Winkel einer Spannkette, sondern auch deren Elastizität und ihre entsprechenden Sicherheitsfaktoren berücksichtigt. Durch die Planung der Ladungssicherung entsteht ein Konzept, welches bei einer anstehenden Beladung umgesetzt wird. All diese Maßnahmen zielen darauf ab die Projektladung während der Seereise gegen Verrutschen und Kippen zu sichern.
Beaufsichtigen der Ladungssicherung
Vor und während den eigentlichen Ladungssicherungsarbeiten überwachen wir die verschiedenen Prozesse an Bord des Schiffes und stellen sicher, dass zuvor erstellte Planung nun auch entsprechend umgesetzt wird. Hierfür bestimmen wir die Positionen der ausgewählten Materialien (z.B. Stopper-Bleche oder D-Ringe) auf dem Schiff und machen gegebenenfalls entsprechende Markierungen. Es ist anzumerken, dass nicht jeder Bereich eines Schiffes geeignet ist, um dort Ladungssicherung vorzunehmen. Führen wir entsprechende Arbeiten durch, berücksichtigen wir die (lokale) Schiffstruktur und ihre Besonderheiten. Bei anfallenden Schweißarbeiten legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit an Bord sowie der Schadensvermeidung an Ladung (z.B. durch Funkenflug). Bei der Ladungssicherung von Projektladung und Schwergüter an Bord eines Schiffes arbeiten üblicherweise mehrere Parteien zusammen. Dies sind neben der Schiffsführung– und Besatzung, die Schweißer, sowie die sog. Lascher (also Personal, das Spannketten, Zurrgurte usw. an der Ladung anbringt). Vor Ladebeginn werden alle relevanten Parteien entsprechend durch uns instruiert. Effektive und sachgerechte Ladungssicherung ist immer auch erfolgreicher Teamarbeit zuzuschreiben.
Überprüfen der Ladungssicherung
Bei der Abnahme untersuchen wir die Ladungssicherung auf ihre Umsetzung. Festgestellte Fehler werden entsprechend kommuniziert, anschließend nachgebessert und erneut geprüft. Bis die Ladungssicherung Sach- und Fachgerecht erstellt ist. Schweißnähte werden anhand von Sichtprüfung auf ihre Qualität untersucht. Spannketten und Zurrgurte werden auf ihre Vorspannung und visuell auf ihren Zustand geprüft. Da üblicherweise nicht nur ein Ladungsteil geladen und gesichert wird, sondern häufig viele einzelne Ladungsteile, kann es zu großen Mengen an Ketten, Zurrgurten und Stopperblechen kommen, welche bei einer Beladung abgenommen werden müssen. Aus diesem Grund ist die Überprüfung der Ladungssicherung ein Prozess, der sowohl im Hafen als auch auf See fortwährt.
Zertifizieren der Ladungssicherung
Eine zufriedenstellende Ladungssicherung ist erreicht, sobald die entsprechenden Anforderungen gemäß des IMO CSS Codes erfüllt sind. Als Gewährleistung stellen wir ein Laschzertifikat (Safety- and Securing Certificate) aus, welches ihnen bescheinigt, dass die Ladungssicherung für ihren individuellen Seefrachttransport unter Betrachtung der ermittelten Werte (z.B. Schiffsstabilität) sichergestellt ist.
Im Anschluss fassen wir nochmal alle relevanten Daten und Fakten, welche die Ladungssicherung betreffen, in einem separaten Bericht (Lashing- and Securing Survey Report) zusammen. Dieser beinhalten standardmäßig Beschreibungen und Beurteilungen der Ladungssicherung, Informationen zum zeitlichen Ablauf der Ladungsarbeiten, sowie relevante Fotoaufnahmen, welche die Ladungssicherung illustrieren und dokumentieren. Auf Wunsch werden Schlussfolgerungen aus unseren Beobachtungen abgeleitet und nach Bedarf Empfehlungen für zukünftige Ladungsarbeiten abgegeben. In Absprache kann der Bericht zusätzliche individuelle Informationen enthalten.
Planen Sie einen Seefrachttransport von Projektladung? Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.